Vitamin B1 (Thiamin) ist ein wasserlösliches Vitamin. Es besteht aus einem Pyrimidin- und einem Thiazolanteil, die unabhängig voneinander gebildet und anschließend verknüpft werden. Vitamin B1 wird von Pflanzen und vielen Mikroorganismen gebildet. Mensch und Tier müssen es mit der Nahrung aufnehmen. Thiamindiphosphat (TDP) fungiert als Coenzym in vielen Enzymen im Kohlenhydrat- und Aminosäurestoffwechsel. Im Nervensystem wird Thiamin für die Nervenerregbarkeit benötigt. Die klassische Vitamin B1-Mangelkrankheit ist beschrieben als Beriberi. Die Symptome von Beriberi sind Störungen im Nervensystem mit Lähmungserscheinungen, Muskelschwund, Ödemen und Herzfunktionsstörungen. Weitere Thiaminmangelkrankheiten sind die Wernicke-Enzephalopathie, das Korsakow-Syndrom und einige Formen der Landryschen Paralyse. In den Industrieländern scheint der Alkoholismus die wichtigste Ursache eines Thiaminmangels zu sein.
Technische Daten
Probe EDTA-Blut
Probenvolumen 50 µl
Detektor Fluoreszenz Ex 365 nm, Em 440
Methode isokratisch
Bestimmungen 100
Bestellinformationen
IC2201 Testkit
IC2201ko Kontrollen (2 Level je 250µl lyophilisiert)
IC2201rp HPLC Trennsäule
Prinzip der Methode
Zur Bestimmung des Vitamin B1 wird zunächst ein Fällungsschritt, bei dem höhermolekulare Substanzen abgetrennt werden, durchgeführt. Nachdem die Probe zentrifugiert wurde, wird der Überstand abgenommen, ein Derivatisierungsreagenz zugegeben und 10 min bei 60 °C inkubiert. Hierbei wird das Vitamin B1 in ein fluoreszierendes Produkt umgesetzt. Die Probe wird abgekühlt (2-8 °C), zentrifugiert und in die HPLC injiziert.
Die isokratische Trennung erfolgt auf einer „reversed phase“ Säule bei 30 °C. Sie benötigt ca. 12 Minuten. Die Aufnahme der Chromatogramme wird mit einem Fluoreszenzdetektor durchgeführt. Die Quantifizierung erfolgt über den mitgelieferten Plasma-Kalibrator und die Berechnung der Ergebnisse wird über die „externe Standard-Methode“ anhand der Integration der Peakhöhen bzw. Peakflächen durchgeführt.